Wer hat Angst vor Marianne Weber?

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Marianne Weber (1870-1954) war eine deutsche Schriftstellerin, Wissenschaftlerin, Ehefrau, Frauenrechtlerin und Politikerin. Sie war unglaublich intelligent und vielseitig. 2014 – im Jahre des 150. Geburtstages ihres Ehemannes Max Weber erhielt sie wenig Aufmerksamkeit. Einige Plätze ihres Lebens und Wirkens sind heute schon vergessen, ihre Bücher und Reden sind nicht leicht zu beschaffen. Sie selbst sah ihr Leben als „ein erfülltes“ an.

In Briefen von Marianne Weber an Gustav Radbruch, Paul Ernst, Emil Ludwig, Erich von Kahler, Arnold Rickert, Gertud von Le Fort, Marie Luise Gothein, Sophie Rickert und Heinrich Zimmer kann man Marianne Weber als herzliche, manchmal als empörte oder andersdenkende Freundin kennenlernen. Die Briefe von Max Weber, Dolf Sternberger und Marie Baum (1960) an Marianne Weber geben einen weiteren Einblick in ihr Leben, ihre Ansichten und in die „Sonntagstees“ im Salon.

Aber welche Spuren hat Marianne Weber in den Köpfen unserer Gesellschaft und der Frauenbewegung hinterlassen? In Briefen an eine „imaginäre“ Marianne Weber von 2015 geben verschiedene Frauen Antwort darauf: So berichtet Christina Herkommer, was aus der deutschen Frauenbewegung geworden ist; Ute Koczy beschreibt, wie sie parlamentarische Arbeit erlebt hat; Liz Müller steht den „besonderen Kulturaufgaben der Frau“ ganz ablehnend gegenüber; Käthe Aettner schrieb 1975 einem aufgebrachten Bielefelder, der sich beschwert hat, dass Absolventinnen der Marianne-Weber-Schule nichts über ihre Namengeberin wüssten. Paula von Stein erzählt Marianne Weber, wie es mit der Veröffentlichung von Max Webers Arbeiten weitergegangen ist.

Eine Fortsetzung ist geplant.