Werke

von ,

Wenn je ein Tagebuch nicht als Literatur geschrieben wurde, dann das des Deserteurs Franz Jung. Hier wird nicht Offenheit inszeniert oder mit einer Form gespielt, nicht die Justiz angeklagt oder auf Kunst hin kalkuliert. Dies ist ein Exerzitienbüchlein. Seine Mitte ist ein Satz von Pfingstsonnabend 1915, mit dem Jung weiß, dass „die Haft auch draußen dann noch bevorsteht“: „Und das befreit mich sogar von einer Sorge – ich kann getrost dem Leben draußen noch entgegengehen.“