Werke und Briefe von Lou Andreas-Salomé

in Einzelbänden

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Als Schriftstellerin selbst eine der herausragenden Erscheinungen um 1900, hat Lou Andreas-Salomé das literarische Leben der frühen Moderne aufmerksam verfolgt und begleitet. Diesem Interesse verdankt sich der bei weitem umfangreichste Teil ihres Aufsatzwerks. Bis heute ist er zugleich der unbekannteste geblieben.

Im deutschsprachigen Bereich galt das Augenmerk der Gegnerin jeder vordergründigen Tendenzliteratur zwei Schwerpunkten. Neben dem Theater und seinen – an vorderster Stelle durch Gerhart Hauptmann repräsentierten – Wandlungen vom Naturalismus bis zu dessen Ablösung durch „symbolistische“ Darstellungen von Wirklichkeit setzte sie sich gezielt mit zeitgenössischen weiblichen Erzählweisen auseinander.

„Man möchte sagen, anstatt des Emanzipationskampfes einer starken Frau liegt etwas von dem ruhigen Gleichmut und der Kraft darin, die sich nicht weiter zu emanzipieren braucht.“ Diese Worte Lou Andreas-Salomés über eine Kollegin bestätigen sich im eigenen Vorgehen auf das Schönste. An ihren Rezensionen, Porträts und Essays zur Literatur fällt nicht nur die Eigenständigkeit des Urteils auf. Daneben spiegeln und ergänzen sie ihre großen Themen aus Religion, Philosophie und Psychologie auf mannigfache Weise.