Westwärts und nicht vergessen

Vom Unbehagen in der Einheit

von

Jüngsten Umfragen zufolge akzeptiert nur noch jeder dritte Ostdeutsche die westliche Ordnung, und jeder zweite gibt an, daß es ihm heute schlechter geht als erwartet. Dieser Unzufriedenheit spürt Daniela Dahn bei sich und anderen nach: erklärend, rechtfertigend, polemisierend. Mit verschärfter Angriffslust schildert sie aber auch die im wahrsten Wortsinn kopflose Reaktion vieler „Wessis“ auf solch herausfordernden „Oststolz“. Wer es wagt, Vergangenes zu verteidigen und die eigene Biographie nicht zu bereien, gilt als unverbesserliche ideologische „Altlast“, womöglich sogar als demokratieuntauglich.