WHITE EBONY

BLANC ÉBÈNE, WEISSES EBENHOLZ

von

„Während wir weiterhin schockierende Berichte über Tötungen und Angriffe auf Menschen mit Albinismus erhalten, sind die Fotografien von Patricia Willocq eine Botschaft der Hoffnung und Ermutigung an alle, die für eine Besserung dieser Lebensumstände arbeiten“, sagte Flavia Pansieri, stellvertretende UN-Hochkommissarin für Menschenrechte. Nach der Annahme von zwei historischen Resolutionen zum Schutz von Menschen mit Albinismus beschloss die Generalversammlung der Vereinten Nationen am 19. November 2014, den 13. Juni 2015 zum ersten „Internationalen Tag des Albinismus“ auszurufen.

White Ebony gibt in berührenden und engagierten Bildern ein eindrückliches Zeugnis vom Überlebenswillen und Mut einer stigmatisierten Minderheit in der Demokratischen Republik Kongo. So wenig wie der „schwarze Kontinent“ in anderer Hinsicht so monochrom wie in unseren Klischeevorstellungen ist, so wenig ist er es in den Hautfarben seiner Bewohner. Eine Ausprägung aber macht Menschen hier noch mehr als anderswo zu Sonderlingen: sehr weiße Haut, eine ungewöhnlich helle Haarfarbe, blaue oder grüne Augen. Als Albinismus wird diese angeborene Stoffwechselerkrankung bezeichnet, die zu einer Störung der Melaninbildung führt. Dadurch fehlen die dunklen Pigmente in Haut, Haaren und in der Iris. Die Betroffenen sind oft sehbehindert und brauchen besonderen Schutz vor der Sonne. Vor allem leiden sie unter gesellschaftlicher Stigmatisierung und dem Aberglauben, sie hätten übernatürliche Kräfte, seien unsterbliche Geister. Da grenzt es an ein Wunder, mit welchem Selbstbewusstsein und Überlebenswillen die jungen Albinos in Kinshasa versuchen – angeführt vom berühmten kongolesischen Wrestler Mwimba Texas, der selbst Albino ist ­– ihrer Außenseiterrolle zu trotzen. Patricia Willocq konnte diese erstaunliche Entwicklung mit ihrer Kamera festhalten: „Dieses Buch soll Zeugnis sein für Hoffnung, Courage, Liebe und Erfolg und den Betroffenen jene Würde geben, die sie verdienen“.