Wie queren wir Flüsse?

Geschichten und Gedichte vom indischen Subkontinent

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„Wie queren wir Flüsse?“ Darum geht es in einem Gedicht des indischen Lyrikers Keki N. Daru¬walla. Flüsse machen das Land frucht¬bar, sie verbinden die Menschen, ermöglichen Handel und kulturellen Austausch. Aber sie trennen auch, stellen sich als Hindernisse in den Weg. Der Fluss wird zum universalen Bild für die Bewältigung von Hindernissen und Gefahren. Vor Widerständen, die es zu überwinden gilt, stehen die Protagonisten in vielen Geschichten und Gedichten dieser Antho-logie. Etwa vor der sozialen Kluft zwischen reich und arm, gebildet und unwissend, angesehen und verachtet. Oder vor dem Antagonismus von patriarchalischer Tradition und dem Emanzipationsstreben der Frauen. In vielfältiger Weise zeigen die Texte dieses Buches solche zwischenmenschlichen Schranken und Klüfte, sie zeigen unterschiedliche Wege, sie zu überwinden. Sie zeigen das Scheitern an den realen Bedingungen, aber auch den Sieg von Mut und Menschlichkeit über große Widerstände.