„Wie sich ein Fürst zum Krieg soll rüsten“

Die Gründung der Ritter- und Kriegsschule in Siegen im Jahr 1616 unter Johann VII. Graf zu Nassau-Siegen

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Die 1616 unter Johann VII. Graf zu Nassau-Siegen (1561-1623) gegründete „Ritter- und Kriegsschule“ in Siegen gilt als eine der ältesten Militärakademien der Welt. Den Absolventen aus Adelskreisen sollte ein exklusives Lehrprogramm geboten werden. Hohe Fakultäten wie Religion, Philosophie und Ethik wurden hier zwar eingeflochten, im Mittelpunkt der standesgemäßen Ausbildung standen jedoch militärische Lehrinhalte. In Theorie und Praxis wurden sie in den Künsten der Artillerie und Kavallerie unterwiesen. Die Studenten erhielten Reitunterricht und erlernten den Umgang mit verschieden-artigen Waffengattungen. Das Verhalten bei Belagerungen und Feldzügen wurde ebenso einstudiert wie ein straffes Exerzierreglement.
Von Anfang an stand aber der Fortbestand der Bildungsanstalt unter schwierigen Vorzeichen. So schied nach nur wenigen Wochen der erste Kriegsschuldirektor Johann Jacobi von Wallhausen aus noch immer ungeklärten Umständen aus seinem Amt. Der Ausbruch des Dreißigjährigen Kriegs im Jahr 1618 und die politischen Auseinandersetzungen in der konfessionell geteilten Grafschaft Nassau-Siegen verhinderten eine Erfolgsgeschichte der Lehranstalt. Trotz der niederländischen Erhebung gegen die spanische Herrschaft unter Wilhelm I. Prinz von Oranien und des Engagements der Grafen zu Nassau in Diensten der Generalstaaten gelang es nicht, die ritterliche Kriegsschule dauerhaft zu etablieren. Spätestens mit dem Tod Johanns VII. im Jahr 1623 verlieren sich ihre Spuren.
Anlässlich des 400. Gründungsjubiläums im Jahr 2016 porträtiert „Wie sich ein Fürst zum Krieg soll rüsten“ die wichtigsten Akteure der oranischen Heeresreform, zu der die Siegener Ritterakademie einen maßgeblichen Beitrag leisten sollte.