Wiener Leben

Hans Dieter Schäfer Erinnerungen Walter Vogel Photographien

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„Wiener Leben“ nennt Hans Dieter Schäfer seine Erinnerungen an die Studienzeit, die an den Film „Der Dritte Mann“ denken läßt, aber schon Züge des neuen Konsumzeitalters trägt. Schäfer erzählt vom Alltag im 15. Bezirk, schildert den Prater im Winter und erinnert an zwei bemerkenswerte Lehrer, während der zweite Teil einen Besuch 1967 in einem Heurigenlokal und im Hofmannsthal-Haus beschreibt. Die Episoden bringen Wahrnehmungen in eine frappierende Verbindung zu autobiographischen Fakten und Materialien aus der Vergangenheit, die Schäfer wie ein Wissenschaftler ermittelt hat. Der Bericht seines Aufenthalts von 2010 zeigt während der Spurensuche, daß die Metropole auch nach fünfzig Jahren für den Autor ihre suggestive Mischung aus Lebensfreude und Todessehnsucht nicht verloren hat.

Walter Vogel, der legendäre Leicaphotograph, hat aus seinem Archiv zu diesem Band Aufnahmen ausgewählt, die Wien wie bei Schäfer aus der Perspektive von unten zeigen und den Erinnerungen neue Dimensionen erschließen. Neben geometrisch strengen Bildern sind es Menschen in Kneipen, Parks oder in ihrer Arbeitswelt. Die Aufnahmen wurden im Duoton gedruckt und kommen damit den Originalen sehr nahe. „An Wien denke ich immer noch als die einzige Stadt, in der ich hätte leben können“, notierte Sándor Márai. Was Schäfer als Motto für diese Veröffentlichung nahm, gilt auch für den Photographen dieser eindrucksvollen Schwarzweißbilder.

Von diesem Buch gibt es eine kleine, limitierte Vorzugsausgabe mit wertvollem signierten Originalabzug einer Photographie von Walter Vogel. Näheres dazu auf der Homepage des Verlags unter www.verlag-thomas-reche.de.