Wiesenzeit

Erzählung

von

Eine Kindheit auf dem Dorf, in den 1970er Jahren. Staudämme „an der Bach“, Seifenkisten aus Sperrmüllteilen, Schlittenfahrten auf der Todesbahn. Die Helden hießen Bruce Lee und Sepp Maier, und das Schönste an der „Kerb“ war die „Stupsautobahn“. „Schmidtchen Schleicher“ wurde zum Faschingsschlager, im Wald hinter den letzten Gärten hatten „die Amis“ ihr Munitionsdepot, und im Radio kamen Meldungen von Anschlägen der RAF.
Wie in einem Brennspiegel formt sich aus diesen Miniaturen eine Welt mit ihrem Alltag, ihren Ritualen. Der besondere Reiz der Schilderung liegt in der Darstellung einer Erfahrung, die den Dialekt als erste Fremdsprache erlebte. So oszillieren die Erinnerungen zwischen Nähe und Distanz, zwischen Momenten nostalgischer Sehnsucht und skeptischer Reflexion.