Wilde Moderne

Der Bildhauer Fritz Behn (1878 –1970)

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Fritz Behn erlangte bereits vor dem Ersten Weltkrieg als Tierbildhauer Berühmtheit; neben Künstlern wie August Gaul, Renée Sintenis und Rembrandt Bugatti trug er zum Durchbruch der autonomen Tierplastik bei. In seinem Bestiarium dominiert die exotische Fauna Afrikas, das freie, ungebändigte Tier. Jenseits der kanonisch abgesicherten Entwicklungsgeschichte der Skulptur des 20. Jahrhunderts verkörpern seine Tierplastiken die andere, eine wilde Moderne. Er wandte sich in seinem Werk aber auch dem Bild des Menschen zu und schuf zahlreiche Denkmäler, Brunnen, Grabdenkmäler und Bildnisbüsten. Fritz Behn, der nie einer Schule angehörte, war eine schillernde Künstlerpersönlichkeit und schon zu seinen Lebzeiten nicht unumstritten. Er war Monarchist und ein Verfechter des Kolonialismus, als erklärter Gegner der Demokratie stand er dem Nationalsozialismus nahe. Das Buch ist die erste umfassende Biografie dieses Bildhauers, dessen Werk 2017 in einer Reihe von Ausstellungen neu zu bewerten sein wird.