Willkommen in der Wüste des Realen

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Nach den Ereignissen des 11. September rief man allerorten das „Ende des Zeitalters der Ironie“ aus: die Zeit spielerischer Unverbindlichkeit sei vorbei, im „Kampf gegen den Terrorismus“ stehe man entweder auf Seiten der Freiheit oder auf Seiten der Despotie. Wirklich? fragt Žižek und zeigt in seiner hellsichtigen Analyse der geistigen Situation unserer Zeit, dass ideologisch motivierte Gegenüberstellungen dieser Art nicht nur als der eigentliche Motor des Konflikts betrachtet werden müssen, sondern auch jede mögliche Alternative dazu verdecken; globaler Kapitalismus und islamischer Fundamentalismus sind die zwei Seiten ein und derselben Münze. Dabei nimmt Žižeks Ideologiekritik filmisches Material ebenso in den Blick wie Afghanistan, die jugoslawischen Kriege, den israelisch-palästinensischen Konflikt und schließlich den Irakkrieg.