Windstunden

Gedichte

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Klaus Rainer Golls Gedichtband »Windstunden« erschien erstmals 1973 und stellte das Debüt eines jungen deutschen Lyrikers dar, dem sogleich »beachtliches Talent« und »Ausdruckskraft« bescheinigt wurden, dessen literarisches Schaffen (bis heute sieben eigenständige Gedichtbände) indes erst an seinem Anfang stand. Lob erhielt Goll von Lyrikern wie Walter Helmut Fritz, Hans-Jürgen Heise, Karl Krolow und Heinz Piontek sowie von der Literaturkritik: So sah Eberhard Schmidt im »Literarischen Wort« die Gedichte des Bandes »voll melancholischem Charme, stets frei von pathetischer Sentimentalität, knapp und gerafft in der Aussage«. In die drei Folgen »Windstunden«, »Traumbilder« und »Schilfgespräche« gegliedert, gibt der Band die erstaunliche Vielseitigkeit des frühen lyrischen Schaffens Golls wieder: stille Landschaftsbilder und Illusionen, kontrastreiche und harte Reflexionen der Gesellschaft, hintergründig ironische Blicke in extremer sprachlicher Verdichtung. – Mit der Neuauflage dieses lange vergriffenen Buches, das der damals Achtundzwanzigjährige Katia Mann widmete, können die inneren Zusammenhänge zwischen dem Früh- und dem Spätwerk des Lübecker Dichters nun nachvollzogen werden.