Winston Churchill

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Sir Winston Churchill (1874 – 1965), Sohn einer alten englischen Adelsfamilie, britischer Premier und Nobelpreisträger für Literatur, hat schon viele Historiker beschäftigt. Und kein anderer war wohl so prädestiniert, sich mit Churchills Lebens zu befassen, wie der deutsche Schriftsteller Sebastian Haffner, der von 1938 bis 1954 im politischen Exil in London lebte.
Churchill, der sich bereits in den dreißiger Jahren zur stärksten politischen Persönlichkeit Englands entwickelte, wurde im Zweiten Weltkrieg eine Art lebendiges Symbol des nationalen Widerstands und einer der großen Heroen der Anti-Hitler-Koalition. Als der Krieg zu Ende war, konnte er sich innerhalb der Alliierten angesichts der Verständigung zwischen Stalin und Roosevelt gleichwohl nur in wenigen Punkten durchsetzen und trat nach der Wahlniederlage der Konservativen in England noch während der Potsdamer Konferenz im Juli 1945 zurück.
Seit 1946 gab er dank seines internationalen Ansehens wichtige Impulse zur Schaffung des Nordatlantik-Paktes und zur wirtschaftlichen und politischen Einigung Europas. Doch Haffner proträtiert nicht nur den Staatsmann Churchill, sondern auch den Krieger, Poeten und Abenteurer. Wir sehen einen Menschen in all seinen Facetten und einen Politiker, der zu den prägenden Gestalten des zwanzigsten Jahrhundert zählt.