WIR & HÖLDERLIN?

Was der größte Dichter der Deutschen uns 250 Jahre nach seiner Geburt noch zu sagen hat

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Friedrich Hölderlin war das Kind einer gewaltigen Zeitenwende. Schon als 20-Jähriger setzte er auf das Geschlecht der kommenden Jahrhunderte, also auch auf uns, seine fernsten Nachgeborenen. Doch können wir ihn überhaupt noch verstehen: die hochkomplexe Sprache seiner Gedichte, Dramen und Aufsätze? Dies soll in diesem Buch ergründet werden, und zwar auf mehreren Feldern so etwa Hölderlins Vorstellung einer göttlichen Natur, die von den Menschen geschont werden muss; oder seinem Entwurf von Demokratie und gerechter Verteilung (im Empedokles); seinem Traum einer friedlichen Rolle der Deutschen in Europa sowie einer nicht beengenden Heimat und Nation; dann zusammen mit Hegel seiner Entdeckung der Weltgeschichte als eines globalen Raum- und Zeitzusammenhangs; außerdem seiner Idee einer Sprache, die mehr ist als nur Kommunikationsmittel und in der nicht-entfremdete Menschenbeziehungen begründet sind (im Hyperion). Darüber hinaus soll wenigstens in Umrissen gezeigt werden, weshalb Hölderlin nach langer Vergessenheit und Verkanntheit eine einzigartige Rezeption rund um den Erdball zuteil wurde nämlich weil er in der Spiritualität so vieler, teils sehr entlegener Kulturen ein Echo gefunden hat. Eine Schlussüberlegung gilt der nicht einfachen Frage, wieso man ihn einen großen Dichter nennen muss.