Wird der Glaube durch Erfahrung gerechtfertigt?

Zum erkenntnistheoretischen Status des Gehalts religiöser Erfahrung

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Im gegenwärtigen intellektuellen Klima der westlichen Industrienationen sind religiöse Überzeugungen nicht mehr selbstverständlicher Bestandteil der Alltagswelt. Gläubige, die sich gegen dieses Klima nicht in sektiererischen und fundamentalistischen Gruppen abschotten, sehen sich mit den Anfragen einer zum großen Teil säkularisierten und religionskritischen Umwelt konfrontiert. Im philosophischen Kontext richten sich diese Anfragen vor allem gegen die Behauptung, man könne rationaler Teilnehmer des gegenwärtigen intellektuellen Diskurses und zugleich gläubig sein. Ist also z. B. der Glaube, dass Gott existiert, unvernünftig, intellektuell nicht respektabel oder ungerechtfertigt? Der Autor versteht seine Untersuchung primär als Beitrag zu einer Erkenntnistheorie religiöser Überzeugungen. Sie beschäftigt sich mit den „Bedingungen der Möglichkeit“, unter denen sich religiöse Überzeugungen aufgrund von religiösen Erfahrungen als rational, gerechtfertigt oder sogar als Wissen erweisen können.