Wissenschaftler in turbulenten Zeiten

Erinnerungen an Ornithologen, Naturschützer und andere Naturkundler

von

Welche schweren und tragischen Schicksale Wissenschaftler aus aller Welt in den diktatorischen Regimes des 20. Jahrhunderts erleiden mussten, schildert der Autor am Beispiel von 55 biografischen Skizzen von Naturkundlern, vornehmlich Ornithologen und Naturschützern. Sie waren aus politischen Gründen konfrontiert mit Verfolgungen, Kündigungen, öffentlichen Demütigungen, Bespitzelungen und Verhaftungen, mussten in kommunistischen Straf- oder nationalsozialistischen Konzentrationslagern Unmenschliches erdulden, wurden in den Selbstmord getrieben oder zum Tode verurteilt; in einigen wenigen Fällen ist auch von Personen die Rede, die aus den herrschenden Verhältnissen Nutzen für sich zogen und so Schuld auf sich luden.
Die Biografien sind das Resultat kritischer Auswertung des persönlichen Archivs des Autors, zahlreicher Publikationen und von Dokumenten aus fast 50 Archiven sowie der Befragung von 80 Zeitzeugen nach den Regeln der Oral History.
Nachdem die deutsche Erstauflage (2005) sowie eine erweiterte russische Ausgabe (2009) von der Fachpresse äußerst positiv aufgenommen wurden, wurde die vorliegende Neuauflage nochmals wesentlich erweitert: Sie enthält fünf zusätzliche Biografien; die bereits früher publizierten Texte wurden an vielen Stellen erweitert, korrigiert und um neueste Erkenntnisse ergänzt.
Obwohl die Biografien vornehmlich das Schicksal von Naturwissenschaftlern schildern, richtet sich das Buch doch an alle geschichtlich Interessierten: an jene, die diese schweren Zeiten noch selbst erlebt haben, aber auch gerade an junge Menschen, die sich solche Verhältnisse heute nicht mehr vorstellen können. Denn jeder sollte sich, so Nowak, die Frage stellen: „Was hätte ich getan, wenn ich damals oder dort gelebt hätte?“