Wo die Sonne auch nachts scheint

von

„Mir ist klar, dass sie von außen doch total konstruiert wirken muss, diese Story vom potentiellen Selbstmörder, der den Weg zurück ins Leben findet, schöne Hollywood-Träumerei, ich weiß, aber das ist mir heute ziemlich egal. Wer diese Geschichte nicht glauben kann, dem bin ich nicht böse, warum sollte ich auch?! Herz- und Schmerzkino eben, das vertraute Drehbuch, aber diesmal doch anders, denn diesmal ist es auch meine Story, meine Geschichte, und diesmal ist sie wahr!“

Der Ausgangspunkt könnte düsterer nicht sein. Schon seit Monaten liegt Marcel Bergmann im Krankenhaus, ist verzweifelt und denkt an Selbstmord. Er notiert in der vom Schmerz diktierten klinischen Monotonie wahllos Szenen und Gedanken, die er nach der Entlassung in einem in 31 Tage gegliederten Journal zusammenfügt.
Aus Notwehr gegen die starken Schmerzen und die damit verbundene Schlaflosigkeit beginnt er schließlich, Nacht für Nacht eine Geschichte zu erfinden und aufzuschreiben, von der er selbst nicht weiß, wo sie ihn hinführen wird.
Im Kern ist es eine Liebesgeschichte, die sich in ihm erfindet und entwickelt, die auf verschiedenen Wegen lebt, auf verschiedenen Wegen scheitert und sich eine rückhaltlose Ehrlichkeit zum Ziel setzt.
Dabei sind sexuelle Akte eines schwerbehinderten Rollstuhlfahrers mit verschiedenen Partnerinnen niemals zuvor in einer so großen Offenheit beschrieben worden, jedenfalls nicht im deutschsprachigen Raum.
Und auch der Wechsel des Zimmergenossen vom Borussia-Dortmund-Fan Frankie zum Professor für Musik Eduard Odenthal sorgt in der realen Welt genauso wie in der fiktiven Geschichte für eine neue facettenreiche Entwicklung.