Worte waren einmal Menschen

Alle poetischen Texte

von

Geprägt von einer tiefgreifenden Skepsis gegenüber herkömmlichen literarischen Schreibweisen orientierte sich der Grazer Autor und Soziologe Gunter Falk konsequent an neo-avantgardistischen Positionen wie jenen der Wiener Gruppe. Durch sein Interesse an kulturindustriellen Phänomenen wie Comic, amerikanischer Film und Rock-Musik erweiterte er den Materialhorizont experimenteller Dich- tung in Richtung Pop-Kultur.
Analog zu Vorgehensweisen einer „reflexiven Soziologie“ hatte für Falk auch die dichterische Auseinandersetzung mit virulenten sozialen und existenziellen Problemen (Sucht, Devianz, Vergänglichkeit, Tod) den Stellenwert „poetologischer Grundlagenforschung“. Seine, meist kurzen, poetischen Arbeiten beeindrucken durch Methodenbewusstheit und analytische Schärfe ebenso wie durch eine vom Jazz geprägte Musikalität und einen umwerfend lakonischen Humor. Die vorliegende Neuausgabe versammelt erstmals sämtliche zu Lebzeiten publizierte Dichtungen und Gemeinschaftsarbeiten von Gunter Falk (u.a. mit Wolfgang Bauer) in einem Band.