Wortwerkstätten Michael Guttenbrunners

Fotos und Texte mit ausgewählter Prosa aus dem Nachlass

von

Richard Wall hat die beiden ‚Wortwerkstätten‘ von Michael Guttenbrunner in Saas Fee und in der Pramergasse in Wien zu seinem Thema gemacht. Die detailreichen Foto-Sequenzen umkreisen und dokumentieren eine Welt aus Büchern, Bildern und Dingen, die das Schreiben Guttenbrunners – eine spezifische Wechselwirkung aus Erlebnis, Inspiration und Erinnerung – begleitet haben. Zusätzlich erschließen die Fotografien dieser ‚Ablagerungen‘ wesentliche Abschnitte der Biographie Guttenbrunners.
In einem kenntnisreichen Essay stellt Wall die Verbindung her zwischen diesen Archiven und der in ihnen entstandenen Lyrik und ‚Machtgehege‘-Prosa.
Neben diesem, mit den Fotos korrespondierendem Essay versammelt das Buch auch zwei weitere Texte von Wall, die unmittelbar nach dem Tod von Guttenbrunner entstandenen sind.
Diese Annäherung an den großen Dichter Michael Guttenbrunner in Wort und Bild ergänzt eine von Katharina Guttenbrunner und vom Autor zusammengestellte Textauswahl aus dem Nachlaß.
‚Neben all den Büchern, Fotos und Bildern – darunter auch eine Zeichnung von Alberto Giacometti und ein großes Foto des aus Lärchenstämmen gefügten hohen Hauses in Saas Fee – zollte er bestimmten Dingen zärtliche Beachtung. Dazu zählten eine Maurerkelle, handgeschlagene Ziegel, ein Dachziegel der Alten Universität zu Ingolstadt, geschnitzte Hirtenstäbe aus Griechenland, ein präparierter Kolkrabe, den ihm sein Freund Ulrich Schulenburg geschenkt hatte, der Eschenstiel einer Axt und noch vieles mehr. Es waren nicht irgendwelche Allerweltsdinge, die man um die Ecke kaufen konnte, sondern ausschließlich von Hand gefertigte Einzelstücke oder zumindest Gegenstände mit Geschichten, die seine Biographie berührt hatten.‘