Wunschbilder

Neun Zyklen

von

Ankunft in Lomé.

Immer, wenn ich ankomme,
staune ich, dass es auch hier
Menschen gibt, Siedlungen.
Wie Spielzeuge reihen sich
Gevierte von Häusern und Hütten aneinander.

Nach einer Nacht auf eine andere
Landmasse gelangt zu sein
wie auf einen fremden Planeten.
Die Armut, durch die wir fahren,
ist nichts mehr, was vollständig fremd wäre.
So leben die meisten Menschen auf der
Welt, in engen Behausungen, Hütten oder Zeltstädten.
Das Weit-Weg rückt in die Nähe.
Es gibt wie überall anmutige
Frauen und freundliche Gesichter.
Den Kindern auf der Straße winken wir zurück.

Abends essen wir in dieser Fremde
Goldbrasse und Beefsteak,
trinken Bier und Wein wie zu Hause.

Der Morgen beschert
das Konzert eines Exoten:
Wie- wa- wa – wie.
Er bricht seine Darbietung exakt ab.

Aber dann kräht auch schon vertraut der Hahn.
Die Wirtin ist tüchtig wie viele andere auf dieser Welt
und wir diskutieren über die Politik am neuen Ort,
deren Hässlichkeiten uns bekannt vorkommen.
Sie stammen von dem Kontinent, von dem wir
gekommen sind.
Schon heute weiß ich, dass ich als ein anderer
zurückkehren werde.
Ein Satz aus der eigenen Vorlesung
fällt ein,
dass Erfahrung ohne Begegnung mit Anderem
nicht möglich ist.