Zaunkönigs Argentinien

von

Das Buch ist Teil einer umfassenden, romanhaft gestalteten Darstellung der kulturellen Beziehungen Deutschlands zur spanischsprachigen Welt in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Die Zeit eines Forschungsaufenthalts in Argentinien, 1973/74, bildete eine einschneidende Phase im Leben des Autors. Von diesen Erfahrungen an empfand er sich als zwiegespaltene Existenz, emotional und intellektuell gleicherweise eingebunden in Deutschland wie in der Wahlheimat Argentinien. Das unverho¬fft entstandene existentielle Engagement hing zusammen mit den außerordentlichen Umbrüchen in Argentinien seit den Wahlen vom März 1973 und der Rückkehr zu einer ständig gefährdeten Demokratie bis hin zum Militärputsch von 1976, der Argentiniens größte Katastrophe einleitete. Die meisten Freundschaften, die zuvor entstanden waren, erlitten durch die Repression entweder persönlich oder im näheren Umkreis großes Leid. Verwoben mit dem Schicksal des Protagonisten werden die Erfahrungen mehrerer Personen dargestellt, die während der Diktatur im Land blieben oder ins Exil gehen mussten. Die Argentinienreisen des Autors von 1986 und 1987, nach der erneuten Rückkehr zur Demokratie, bilden den Abschluss einer Phase vitaler Intensität. Essayistische Erläuterungen zu den Themen Tango und Jorge Luis Borges sowie Amerkungen zu den erwähnten Autoren, eine Zeittafel und ein Personenregister beschließen das Buch.