Zeitgeschichte

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Helmut Schmidt und Peer Steinbrück kommen zur Sache gezielt, ohne Politjargon, Zug um Zug.

Sie zählen zu den bedeutendsten Politikern ihrer Generation, und sie verbindet eine langjährige Freundschaft. Sie stehen für Zuverlässigkeit, wegweisende Entscheidungen und klare, oft unbequeme Positionen. Sie treffen sich diesmal nicht zum Schachspielen, sondern um über große politische Themen zu reden, die die Menschen zurzeit bewegen.

Obwohl fast dreißig Jahre zwischen Helmut Schmidt und Peer Steinbrück liegen, werden die beiden oft in einem Atemzug genannt Elder Statesman und moralische Instanz der eine, spätestens seit der Finanzkrise Garant für politische Geradlinigkeit der andere: Hier tauschen sich zwei überzeugte Sozialdemokraten aus, die manche Positionen ihrer Partei nicht gutheißen können. Ob sie über die Risse im Fundament unserer Gesellschaft reden oder über die Ignoranz von Funktionseliten, ob sie die Verschiebung der globalen ökonomischen Gewichte und die Zukunft Europas diskutieren oder die verheerenden Auswüchse des weltweiten Raubtierkapitalismus: Immer wieder kehrt das Gespräch zu der Ausgangsfrage zurück, wie das Primat des Politischen, wie Demokratie und Sozialstaat auch in Zukunft gewahrt und die wachsende Kluft zwischen Regierten und Regierenden geschlossen werden kann.