Zeitzeugen – Zeitdokumente

100 Jahre Wohnen und Leben in Zechensiedlungen (1888-1988)

von

Mein Großvater saß in seinen späteren Jahren in einem
Rattanlehnstuhl am Küchenfenster. Von hier konnte er
nahezu den ganzen Vogelhof überblicken. Unschön war
zwar der Blick auf einige Dutzend primitive Ställe, einen
Aschenkump, eine Russgrube und ein Leichenhaus; er sah
aber auch die behäbig auf dem Hof stehende Alte Burg und
wie sich die jungen Frauen an die Leine reckten, um ihre
Wäsche aufzuhängen, wie sich die Mädchen fröhlich im
Reigen wiegten oder auch beschimpften und sich die
Jungen bei der Jagd nach einem Fußball verausgabten oder
auch herumbalgten.