Zu spät zur Party

Warum eine ganze Generation den Anschluss verpasst

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Die Boomjahre sind vorbei
Sie kümmern sich vorzugsweise um die Freizeitgestaltung und ruhen sich ansonsten auf dem Wohlstand aus, den die Vorgängergenerationen
erarbeitet haben. So lautet das landläufige Vorurteil über die junge Generation. Ökonom und Publizist Lukas Sustala liefert den Beweis des Gegenteils, nämlich dass die Jungen in vielerlei Hinsicht zu spät zu einer Party gekommen sind – und oft absurd schlechtere Chancen vorfinden, ob im Job, bei der Bildung oder auf dem Wohnungsmarkt.

Hohe Immobilienpreise sorgen dafür, dass sich eine Generation – ohne Erbschaft – heutzutage schwertut beim Vermögensaufbau. Die Zeiten, da sich gut ausgebildete Fachkräfte den Arbeitgeber aussuchen konnten, sind schon lange vorbei, dafür ist der Wettbewerb um begehrte Studienplätze umso intensiver. Die goldenen Jahre des Wohlfahrtsstaats, als die Allgemeinheit aus einem Euro Einzahlung gerne ein Vielfaches an Pension gewährt hat, sind schon lange her. Und wie der Arbeitsmarkt der nahen Zukunft überhaupt aussehen wird, fließt nur sehr begrenzt in die bildungspolitischen Entscheidungen der Gegenwart ein. Während die Elterngeneration in den Genuss eines jahrzehntelangen Booms gekommen ist, hat die Finanzkrise 2008 große Narben auf den Lebensläufen junger Menschen hinterlassen.