Zukünftige Topographie des Hercynischen Waldes

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Tief im Schlafsack verkrochen hatte ich unruhig geschlafen. Nach Tagen der Hitze war Wind aufgekommen. Seit Mitte der nacht fuhr er über das von Wald bedeckte Plateau, drang die Hänge hinab in das anfangs enge, sanft geformte Tal, das sich schließlich zum Osten hin öffnete. Ein Bach, der in der Mitte der Muschelkalkberge entsprang, hatte sie von West nach Ost zerschnitten. Wir lagerten auf der äußersten Kuppe des nördlichen Berges, halb zum Tal hin, halb gegen die breite, leicht hügelige Ebene.
Zwei sich gleichende Bergrücken liefen parallel. Durch die belaubten Kronen der Hangbuchen blickend suchte man unwillkürlich seine Spiegelung am gegenüberliegenden Hang. Aber man fand nur das Laub der Bäume. Um so mehr begann man zu suchen, zu spähen; man stünde da drüben ja genau so verborgen wie hier. Sollten sich die Kronen im Wind für Augenblicke öffnen, könnte man den Gegenüberstehenden sehen.