Zum Beispiel: BASF

Über Konzernmacht und Menschenrechte

Die bisherige Aufarbeitung des Massakers von Marikana, bei dem 34 Minenarbeiter von der südafrikanischen Polizei erschossen wurden, rückte die miserablen Arbeits- und Lebensbedingungen sowie die massive Gewalt am Beginn der Rohstoff-Lieferkette in den Fokus. Die Verantwortung europäischer Konzerne blieb unterbelichtet – so auch die Rolle von BASF, dem Hauptkunden dieser südafrikanischen Platinmine. Der weltweit größte Chemiekonzern, der schon in der Apartheidzeit mit dieser Mine im Geschäft war, zählt »soziale Verantwortung« zum integralen Bestandteil seiner Marke und gilt als Vorreiter freiwilliger »Lieferkettenverantwortung«. Doch was bedeutet die Selbstzuschreibung von Verantwortung an dieser Stelle? Und wer profitiert davon? Der Sammelband beleuchtet ein Paradebeispiel neokolonialer Normalität, in der Ausbeutung und die Externalisierung von Gewalt und Kosten imperialer Lebensweise zum business as usual zählen. Zu Wort kommen unmittelbar Betroffene, AktivistInnen und WissenschaftlerInnen aus Europa wie Südafrika. Eine Bildstrecke eröffnet das Buch: Über mit versteckter Kamera gefilmte Bilder vom Untertagebau von Platin führt der Weg nach oben, hinein in den Alltag der Minenarbeiter, endlich bis hin nach Deutschland, wo BASF das Platin zu Fahrzeugkatalysatoren weiter verarbeitet.