Zur Rezeption deutscher Geschichte und Kultur in der israelischen visuellen Kunst

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Dieses Buch widmet sich der Frage, wie sich die außergewöhnliche Beziehung zwischen Deutschland und Israel, erwachsen aus der jahrhundertalten wechselhaften deutsch-jüdischen Historie, in der visuellen Kunst des jüdischen Staates widerspiegelt. Bis zum heutigen Tage kommt der deutschen Kultur in Israel eine besondere Bedeutung zu. Raffi Lavie, einer der bekanntesten Künstler des Landes, bezeichnet die deutsche Kultur gar als „israelische Historie“. Auch die Vernichtung des europäischen Judentums durch die Nationalsozialisten änderte nichts an der engen Verbundenheit der nach Palästina beziehungsweise ins spätere Israel emigrierten deutsch-stämmigen Juden mit der Kultur ihres ehemaligen Heimatlandes, die ja auch die ihre war.
Anhand zahlreicher Kunstwerke untersucht vorliegende Studie die Rezeption deutscher Geschichte und Kultur durch israelische Künstler. Dabei nimmt auch die Shoah als trauriger Höhepunkt der deutsch-jüdischen Historie einen wichtigen Platz ein, wenn die Erforschung der künstlerischen Auseinandersetzung mit dem Völkermord an den europäischen Juden in Israel auch nicht zentrales Erkenntnisinteresse dieser Untersuchung ist.
Auf welche Weise das deutsche beziehungsweise deutsch-jüdische kulturelle Erbe in die Arbeiten israelischer Künstler einfließt und welches Bild von Deutschland über ihre Werke vermittelt wird – zur Beantwortung dieser Fragen möchte vorliegende Arbeit einen Beitrag leisten.