Zweitausendeins Taschenbücher

von

Beat-Poet Allan Ginsberg nannte sie ehrfürchtig „ein Genie“: Die Absolventin des Swarthmore College (noch heute prüde Brutstätte für höhere US-Töchter) Diane di Prima lebte und arbeitete viele Jahre in Manhattan und ist die bedeutendste Schriftstellerin der Beat-Bewegung. Die Baltimore Sun schrieb: „Menschen wie sie werden nur alle paar tausend Jahre geboren, um die Trägheit der übrigen deutlich zu machen.“ Ihr Buch „Nächte in New York“ wurde auch in Deutschland veröffentlicht, aber schnell als abgrundtiefe Schweinerei statt Literatur eingestuft.Die Ich-Erzählerin erwacht am Anfang des Buches in einem Bett, das gerade ihre Entjungferung gesehen hat. Von hier aus liebt sie sich neugierig und lebenshungrig durch New York, zu zweit, zu dritt, zu fünft, mit Freundinnen, mit Berühmtheiten, mit völlig Unbekannten, in Hinterzimmern von Buchläden, auf dem Waldboden, manchmal auf einer Matratze. Es ist ein fulminanter erotischer Roman. Aber glauben Sie es: Es ist bahnbrechende Literatur. In „Nächte in New York“ beschreibt di Prima ihr „Sexualleben bis ins kleinste Detail“ (Metroactive Books) und zeigt zugleich, „dass sich der Darstellung des Liebens und Begehrens sehr wohl eine Seele einhauchen lässt“ (Abendzeitung).Ihre intimen Erinnerungen erschienen ursprünglich in Maurice Girodias’ Olympia Press (Henry Miller, W.S. Burroughs). Das unverhohlen erotische Selbstporträt einer Frau schockte und gilt seit langem als Underground-Klassiker.