Zwischen allen Zeiten

Autobiografische Vergewisserungen

von

Prof. Rolf Wernstedt, Ex-Kultusminister und Ex-Landtagspräsident von Niedersachsen, blickt auf einen Teil seiner Lebensgeschichte zurück: die ersten 18 Jahre. Aufgewachsen auf einem Bauernhof in Tangeln in der Altmark, stieg er am 19. August 1958 in Stendal in den Zug nach Berlin, um die DDR zu verlassen und ein neues Leben in der Bundesrepublik, „im Westen“, zu beginnen. Was war das für ein Leben, das er aufgab, wie haben ihn diese Jahre geprägt, wie hat man ihn „im Westen“ aufgenommen, was verbindet seine Biografie mit vielen Anderen, die diesen Weg gegangen sind?
„Es ist ein Beschreibungsversuch, der ein Beitrag sein könnte, in der deutsch-deutschen Debatte der Gegenwart Hintergründe zu verstehen, die aus längerer Zeit wirken als die auf die 1980er Jahre fixierte Geschichtserzählung über die DDR.“
Es sind viele Zeiten, die in diesem zeitgeschichtlich kurzen Abschnitt stecken: die Nazizeit mit dem Zweiten Weltkrieg, die Nachkriegsjahre, die frühe DDR und die Bundesrepublik – es ist ein Leben zwischen allen Zeiten.