Zwischen Brahms und Wagner

Der Dirigent Hermann Levi

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Hermann Levi war ein Dirigent, der sich mit uneingeschränkter Hingabe für die Werke der beiden Antipoden der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts einsetzte: Johannes Brahms und, nach dem Zerwürfnis mit ihm, Richard Wagner. Wenig bekannt ist, dass Levi Talent zum Komponieren besaß und sich als Übersetzer von Libretti beispielsweise einiger Opern Mozarts auszeichnete. Stand er als schöpferischer Künstler im Spannungsfeld um Brahms und Wagner, so litt er als Jude unter dem seit den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts zunehmenden Druck der Gesellschaft. Dennoch gab er diesem Druck nicht nach und trat nicht wie viele Persönlichkeiten vor ihm zum Christentum über, auch nicht nach der Heirat mit einer Christin. Er litt unendlich unter seinem Judentum und kam erst zur Ruhe, als er nach seinem Rückzug aus der Öffentlichkeit Trost in den Schriften Goethes und Schopenhauers fand.
Ein Buch, das nicht nur die Künstlerpersönlichkeit Levi aufzeigt, sondern auch einen Blick hinter die Kulissen gesellschaftlicher Zusammenhänge wirft – eine anschauliche Darstellung.