Zwischen Klinik und Hörsaal

Ein Frauenarzt sieht sich in seiner Zeit. Eine Autobiographie

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Der emeritierte Professor durchblättert alte Aufzeichnungen, Briefe, Bilder. Da fällt ihm die Fotografie eines kleinen Jungen in die Hand, die dankbare Eltern ihm schickten. Der Einsatz des Arztes hatte ihnen geholfen, ihr lang ersehntes Kind in die Arme schließen zu können. Es finden sich viele Zeugnisse erfolgreicher Arbeit und glücklicher Patienten, aber auch Erinnerungen an schwere Stunden des verzweifelten Ringens um ein Menschenleben.
Helmut Kraatz berichtet, wie schwer es seinen Eltern wurde, den Sohn studieren zu lassen, welche Hindernisse er zu überwinden hatte, bis aus dem musisch begabten Gymnasiasten der international anerkannte und hochgeehrte Gynäkologe wurde. Der Autor vermittelt überraschende Einblicke in medizingeschichtliche Zusammenhänge wie auch in neueste Erkenntnisse in der Geburtshilfe, Sterilitätsbekämpfung, Familienplanung, Gynäkologischen Urologie und so weiter. Das geschieht ohne jede billige Effekthascherei. Getragen von der Verantwortung für die Gesunderhaltung seiner Mitmenschen sind seine Gedanken über die berufliche Arbeit der Frau und den Einfluss, den der Frauenarzt im öffentlichen Leben ausüben sollte. Doch der Arzt war zugleich mit Leib und Seele Hochschullehrer und arbeitete bis zu seinem Tode engagiert in führenden gesellschaftlichen Gremien mit. „Wie der Autor, nicht zuletzt geleitet durch seine humanistische Lebenshaltung, den „Weg vom kaisertreu erzogenen Jungen bis zum aktiven Miterbauer des Sozialismus fand, wird den Leser fesseln und zum Nachdenken anregen.