ZZZ – Zeltstadt Zeche Zollverein

Zukunftsroman

von

Essen 2032. Ein spektakulärer Mord an einem Flaschensammler erschüttert die Stadt. Die Ermittlungen führen Milan Dragovich, Hauptkommissar für Altenkriminalität, und seine junge Kollegin Cigdem Flick bald auf das Gelände der Zeche Zollverein. Seit Langem hat diese ihren Status als Kulturdenkmal verloren, stattdessen beherbergt die Anlage eine gewaltige Zeltstadt. Im Polizeijargon kurz »ZZZ« genannt, fristen hier tausende Alte ein kümmerliches Dasein.
Die Beamten treffen zunächst auf eine Mauer des Schweigens. Dann macht Dragovich eine Begegnung mit der Pro­stituierten Nelly stutzig. Unterstützt von Cigdem Flick setzt er nun alles daran, die Hintergründe der Tat aufzudecken. Im Dschungel der »ZZZ« und in der ehemaligen Zechenanlage stoßen die Kommissare auf immer neue Ungereimtheiten und machen schließlich eine ungeheuerliche Entdeckung.
Der allgemeinen Lage im Jahre 2032 ist wenig abzugewinnen. Längst ist die Europäische Union zerfallen, Deutschland zur D-Mark zurückgekehrt. Die Überschuldung der großen Städte im Westen hat katastrophale Ausmaße erreicht. Selbst die notwendigsten öffentlichen Aufgaben können kaum noch wahrgenommen werden, die einstige Kulturlandschaft liegt am Boden.
Duisburg wurde von den Chinesen gekauft, für dessen Einwohner ein zweifelhaftes Glück. Im ganzen Land grassiert eine verheerende Altersarmut. Straftaten von Alten sind für Polizei und Gerichte zur größten Herausforderung geworden. Denn die Alten, inzwischen zur neuen Problem-Generation mutiert, fordern ihr legitimes Recht zu leben auch mit Gewalt ein.
ZZZ – ZELTSTADT ZECHE ZOLLVEREIN liefert einen erschreckenden Ausblick auf eine zukünftige Altersarmut, wie wir sie uns jetzt noch nicht vorstellen können. Bernd Desingers spannender Zukunftsroman zeigt eine kollabierte Gesellschaft, deren Niedergang sich auch in der Demontage ihrer Kultureinrichtungen widerspiegelt.