Armut und der tägliche Kampf ums Überleben

Lied der Weite | Kent Haruf besprochen von skiaddict7 am 27. Februar 2018.

Bewertung: 5 Sterne

In der fiktiven Kleinstadt Holt, eine ländliche Gemeinde in Colorado nahe der Great Plains, spielt „Das Lied der Weite“. Victoria ist 17 und schwanger, und wird von ihrer Mutter hinausgeworfen. Guthrie, Lehrer für amerikanische Geschichte an der örtlichen High School, ist plötzlich der alleinige Erzieher seiner zwei Söhne, als seine Frau ihn aufgrund einer Depression verlässt. Maggie, ebenfalls Lehrerin an der High School, pflegt ihren alten, zunehmend dementen Vater. Sie lässt Victoria erst bei sich einziehen, jedoch ist der Vater dadurch so verwirrt, dass sie schliesslich die alten Brüder McPheron überredet, Victoria bei sich aufzunehmen. Die Brüder McPheron sind Viehbauern und leben siebzehn Meilen ausserhalb der Stadt. Bisher haben sie noch nie mit einer Frau zusammengelebt und sich nur ihren Kühen gewidmet.

Haruf zeichnet mit seinen Worten ein wahnsinnig schönes Bild dieser idyllischen, armen Kleinstadt in Colorado. Sehr deutlich erlebt man das Leben in einer ländlichen Kleinstadt in den USA und sieht, dass es nicht immer so ist, wie man sich das vielleicht vorstellt. Insbesondere die zwischenmenschlichen Beziehungen sind sehr besonders dargestellt. Der Schreibstil ist schön und speziell, Haruf wählt seine Worte passend und wunderschön. Alle Dialoge sind ohne Anführungszeichen gehalten, was anfangs ungewohnt ist, es passt aber sehr gut zum Buch. Insgesamt ein wirklich wunderschönes Buch über das Leben, über Beziehungen, und über uns selbst.

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