Die Sternenpflückerin

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Henriette ist glücklich. In ihrer eigenen kleinen Welt lebt sie im zweiten Hinterhof der Zwingligasse in Litlist, einem Städtchen am Rande der FuFu-Berge.
Diese kleine Welt ist Henriettes Traum- und Fantasiewelt, in die der Autor die Leser zunächst entführt und ihnen das Bild eines selbstbewussten, mutigen Mädchens zeichnet, das sich nicht nur mit ihren beiden Hasen, sondern auch mit dem Zwerg Balthasar Quäki, der sich vor geraumer Zeit in ihrem Ohr einquartiert hat, bestens versteht. Außerdem ist da auch noch ihr Freund, der Streuselpeter.

Doch allmählich wird das Fantasiegewebe durchlässiger. Nach und nach wird erkennbar, dass Henriette nicht in Litlist, sondern in einem Kinderheim wohnt, wo es ihr zwar nicht schlecht, aber doch auch nicht besonders gut geht.

Und so entwickelt der Autor in dieser auch sprachlich sehr schönen Geschichte den gar nicht so einfachen Weg eines Kindes aus der Fantasiewelt heraus in das wahre Leben. Doch auch als Henriette beginnt, sich mit ihrem Freund auf die Suche nach ihrem Großvater zu machen, bei dem sie viel lieber wohnen möchte als im Heim überschneiden sich noch Fantasie und Realität.

Die Sternenpflückerin ist der erste Teil einer Kinderbuch-Trilogie, die ganz nebenbei die tiefen philosophischen Fragen aufwirft, ohne dem Kind schon beim Lesen eine Antwort abzufordern.

Ein wunderschönes Kinderbuch, das auch Erwachsene in seinen Bann ziehen kann.