Flaschenpost für Papa

Eine Geschichte in sieben Briefen

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Hannas Vater ist Meeresforscher und derzeit irgendwo im Indischen Ozean unterwegs. Sie vermisst ihn schrecklich. Aber da man ja bekanntlich gegen Sehnsucht etwas unternehmen kann, hat sie eine tolle Idee: die Flaschenpost!
Der Fischer Janssen, der ihre Briefe auf seinem Boot immer raus aufs Meer mitnimmt – wegen der Strömungen, klar! – hat ihr auch versichert, dass die Flaschen ziemlich wahrscheinlich ankommen. Seither schreibt sie lange Briefe in Richtung Osten, in denen sie ausführlich von ihrem Leben mit „Big Mama“, der Giraffe Karoline und dem dicken Kater Charlie erzählt. Ihre Mama ist Fachärztin für ungewöhnliche Krankheiten und Hanna darf ihr dabei manchmal helfen. Gemeinsam finden sie die besten Lösungen, z. B. für den Mann mit der schwer zu kurierenden Lachkrankheit oder Oliver, den Schulkollegen mit den abstehenden Ohren. Karoline, die Giraffe, ist ein etwas ausgefallenes Haustier, das die Aufmerksamkeit der Nachbarn erregt, besonders, wenn sie mit ihrem langen Hals Blätter von deren Bäumen stiehlt. Hanna weiß ihrem Vater viele Geschichten zu erzählen. Zum Beispiel, dass sie jetzt Worterfinderin werden will. Weil die alten, die seien doch schon abgenützt und da bräuchte es längst neue. Manchmal, da wünscht sich Hanna schon eine Antwort auf ihre Briefe. Wie soll man denn sonst wissen, ob die Flaschenpost überhaupt funktioniert?

Eine wunderbare Geschichte in Briefen, wie sie nur sehnsuchtsvolle kleine Töchter an ihre Väter schreiben können. Melanie Kemmlers Bilder dazu bestechen in ihrer präzisen Ausführung und der ihnen innewohnenden Ruhe, die eine bisweilen surreale Atmosphäre erzeugen und im reizvollen Gegensatz zu der quirlig-turbulenten Erzählweise des Mädchens stehen.