Kenah Cusanit – Babel

1913. Robert Koldewey leitet die Ausgrabung Babylons und leidet an einer Blinddarmentzündung. Das ist, sehr knapp formuliert, der Inhalt des Debütromans von Kenah Cusanit. Die Altorientalistin legt mit ihrem ersten Roman ein sprachliches Meisterwerk vor. Selten habe ich so sprachverliebte, wohlformulierte Sätze gelesen. Dennoch, der Funke springt nicht über. „Kenah Cusanit – Babel“ weiterlesen

Daniela Krien – Die Liebe im Ernstfall

Über fünf Frauenleben erzählt Daniela Krien in ihrem neuen Roman.
Paula, geschieden und alleinerziehende Buchhändlerin, kann den Tod ihres zweiten Kindes nicht verwinden.
Judith, allein lebende Ärztin, sucht über Datingportale nach dem perfekten Match.
Brida, auch geschieden mit zwei Kindern, Schriftstellerin, möchte ihren Exmann zurück erobern.
Malika, Musiklehrerin, hat ihr Liebesleben auf eine Karte gesetzt und verloren.
Jorinde, Schauspielerin, hat aus Trotz geheiratet und möchte sich nun wieder trennen. „Daniela Krien – Die Liebe im Ernstfall“ weiterlesen

Heinrich Breloer „Brecht. Roman seines Lebens“

Brecht. Roman seines Lebens. So lautet der knappe Titel dieses 527-Seiten-Wälzers. 527 Seiten, das ist doch nicht viel, wird so mancher denken. Und dann noch unzählige Photos, das liest sich doch recht schnell. Irrtum. Das zieht sich wie die B4. Rechts ein Dorf und links ein Baum und immer geradeaus. „Heinrich Breloer „Brecht. Roman seines Lebens““ weiterlesen

Kent Haruf – Abendrot

Holt, Colorado. Dies ist nun das dritte Buch des amerikanischen Autors Kent Haruf, das in dieser fiktiven Kleinstadt spielt und inzwischen fühle ich mich dort ganz heimisch. Das Leben ist nicht einfach in Holt, ganz gewiss nicht. Die Farmer ringsum führen ein hartes Leben, geprägt von Trockenheit und Winden, sind Tag und Nacht im Einsatz. Und auch die Stadtbewohner tragen ihre Päckchen. „Kent Haruf – Abendrot“ weiterlesen

Takis Würger – Stella

Kein Buch bewirbt der Hanser Verlag in diesem Frühjahr so sehr wie dieses: „Stella“. Geschrieben von Takis Würger, einem Journalisten, der 2017 mit seinem Debütroman „Der Club“ große Erfolge feierte. Sein nächster Roman ist bei vielen Lesern heiß ersehnt, doch trotzdem oder auch deshalb ist es sicherlich nicht einfach, einem Überraschungerfolg dieser Größenordnung einen weiteren Roman folgen zu lassen und dann gleich bei einem renommierten Literaturverlag wie Hanser. „Takis Würger – Stella“ weiterlesen

Dörte Hansen – Mittagsstunde

 

 

 

 

 

 

 

 

„De Welt geiht ünner.“ Diese Botschaft trägt Marret Feddersen, genannt Marret Ünnergang, durch das Dorf. Brinkebüll ist ein typisches nordfriesisches Dorf, wo seit Generationen alles seinen gewohnten Lauf nimmt und jeder jeden kennt. Doch mit der Flurbereinigung in den sechziger Jahren beginnen die Veränderungen. Die alten Kastanien werden gefällt, die Dorfstraße asphaltiert und verbreitert, Pferde durch Maschinen ersetzt. Und irgendwann kommen die Störche nicht mehr und der Fortschritt überrollt die Menschen.
Ingwer Feddersen ist in Brinkebüll groß geworden, hat studiert und ist dann nach Kiel gezogen. Nun kommt er zurück, um sich um seine Großeltern zu kümmern. „Dörte Hansen – Mittagsstunde“ weiterlesen

Annerose Beurichs Lesetipp für graue Winternachmittage

Ganz winterlich kommt Annerose Beurich von stories! Hamburg im neuen Quickie zu „Deutschland im Winter“ daher. Sie rät: Setzt eure Mützen auf und kuschelt euch mit diesem Buch unter die Sofadecke. Da gibt es jede Menge Ideen für aktivere Wintertage! Ein Reisehandbuch aus dem kleinen Reisedepeschenverlag, das uns Lieblingsplätze zeigt, aber ganz ohne großes Fernweh. Das könnte schon mal ein guter Geschenktipp sein (auf jeden Fall für Freunde mit Flugangst).

„Deutschland im Winter. Geheimtipps von Freunden“ könnt ihr direkt beim Verlag bestellen, geliefert wird innerhalb Deutschlands kostenlos.

John Banville – Alchimie einer Mordnacht

 

 

 

 

 

 

 

 

Dieser Roman war für mich eines der Must-Reads dieses Herbstes. Zum einen, weil ich historische Krimis sehr mag. Die Mischung aus historischen Begebenheiten und kriminalistischer Spannung ist unschlagbar, wenn gut gemacht. Dazu spielt der Roman in Prag, einer Stadt, die ich wirklich liebe und die geschichtsträchtige Schauplätze für eine ganze Reihe historischer Romane zur Verfügung hätte. Und zum anderen, weil der Autor nun einmal John Banville heißt. Meinetwegen auch „alias Benjamin Black“. John Banville gehört zu den Hochkarätern der irischen Literatur und wenn John Banville einen historischen Krimi veröffentlicht, dann lese ich ihn. Punkt. „John Banville – Alchimie einer Mordnacht“ weiterlesen

Jetzt aber schnell! Last Minute Buch-Geschenk-Tipps!

Ihr braucht noch DAS Buch, über das sich eure Mama, eure Freundin, euer Schwiegerpapa oder die Nachbarin wirklich freuen? Wir haben die ultimativen Profi-Tipps für euch. Denn:  Hauke Harder, bekannt als Buchhändler und vom Literaturblog Leseschatz, und Annerose Beurich von stories! Hamburg haben uns ihre ultimativen Highlights verraten!

„Jetzt aber schnell! Last Minute Buch-Geschenk-Tipps!“ weiterlesen

Sofia trägt immer schwarz – Paolo Cognetti

 

 

 

 

 

 

 

 

Paolo Cognettis Roman „Acht Berge“ über eine Männerfreundschaft war im letzten Jahr gefühlt eines der meisterwähnten Bücher in den digitalen Medien. Nun bringt der Penguin Verlag seinen 2012 erschienenen, laut Klappentext „vielfach ausgezeichneten“, Debütroman heraus, erstmals auf Deutsch. Warum erst jetzt, fragt man sich, wenn der Roman doch schon vor sechs Jahren eine so gute Aufnahme erfahren hat? „Sofia trägt immer schwarz – Paolo Cognetti“ weiterlesen

Schnee in Amsterdam – Bernard MacLaverty

Stella und Gerry verbringen ein verlängertes Wochenende in Amsterdam. Sie sind ein eingespieltes Paar, beide schon im Ruhestand, der Sohn aus dem Haus. Die Reise ist ein Weihnachtsgeschenk Stellas an ihren Mann, der nicht ahnt, dass sie damit noch anderes bezwecken könnte, als nur ein paar schöne Tage mit Besichtigungen. „Schnee in Amsterdam – Bernard MacLaverty“ weiterlesen

Nach mir die Flut – Sarah Perry

Nach dem großen Erfolg von „Die Schlange von Essex“ im letzten Jahr, veröffentlicht der Eichborn Verlag nun den Debütroman der britischen Autorin Sarah Perry „Nach mir die Flut“. Schon hier findet sich, was sie in der „Schlange“ zur Vollendung bringt: das Spiel mit Wahrheit und Schein, mit Realität und Mythen. „Nach mir die Flut – Sarah Perry“ weiterlesen

Gewonnen: Der Leseschatz ist der Top-Blog für Allesleser

Nach langem Fiebern vieler Blogger*innen war es am Blogger*innentag auf der Buchmesse in Frankfurt am vergangenen Freitag endlich soweit: Der Buchblog-Award 2018 wurde vergeben. Gewonnen in der höchsten Kategorie, nämlich der für „Allesleser“, hat der „Leseschatz“. Was sollen wir sagen: Wir freuen uns mit unserem Gastautoren Hauke Harder! „Gewonnen: Der Leseschatz ist der Top-Blog für Allesleser“ weiterlesen

Ein Karl-May-Roman

Das Flimmern der Wahrheit über der Wüste

Ein Karl-May-Roman. Ich gebe zu, das klang verlockend. Bin ich doch mit Winnetou und Old Shatterhand einen weiten Weg gegangen. Die ersten Romane Mays las ich in der Grundschule. Ich durfte im Laden nebenan immer zwei Taschenbücher kaufen, eines für mich, eines für meine Mutter. Nach dem Lesen wurde getauscht. Wegen dieser Romane habe ich angefangen, mich mit der Geschichte der Ureinwohner Amerikas zu beschäftigen, was dazu führte, dass ich eine zeitlang im Völkerkundemuseum in Hamburg den Stand eines Bildhauers mitbetreut habe, der dort einen Totempfahl schnitzte, der nun vor dem Museum aufgestellt ist. „Ein Karl-May-Roman“ weiterlesen

Unser literarischer Adventskalender

litnity’s literarischer Adventskalender ist eröffnet. Ab jetzt könnt ihr täglich eine von vielen Lese-Überraschungen gewinnen. Was haben wir versteckt? Spannung, Liebe, Humor, Fantasy, Wissen und und und …  24 Verlage haben uns bei der Aktion unterstützt und für euch 24 Türchen gefüllt! Prall gefüllt!

Wir bedanken uns schon jetzt beim: Atlantik Verlag, Aufbau Verlag, Bastei Lübbe, C.H. Beck Verlag, binooki Verlag, Diogenes Verlag, Eichborn Verlag, dtv Verlag, Europa Verlag, Frankfurter Verlagsanstalt, Hobbit Presse, Hoffmann & Campe, Kein & Aber Verlag, Kiepenheuer & Wisch, Klett-Cotta Verlag, Luchterhand Verlag, mairisch Verlag Mitteldeutscher Verlag, Piper, Septime Verlag, Tempo Verlag, Ullstein Buchverlage, Verbrecher Verlag, Voland & Quist, Wagenbach Verlag.

Also: Versucht euer Glück und gewinnt die tollsten Büchern in dieser Adventszeit!

Déodat und Trémière

Mit Amélie Nothomb verbinde ich intelligente, hinter- und abgründige, schwarzhumorige Bücher, die gerne mit der Lesererwartung spielen. Ich mag das, sehr sogar. Daher habe ich mich schon auf den Tag gefreut, an dem ich endlich „Happy End“ in den Händen halten würde, Nothombs Adaption von Charles Perraults Märchen „Riquet mit der Locke“. „Déodat und Trémière“ weiterlesen

Glaube und Macht

Ich muss gestehen, auf der Landkarte meiner Bildung ist China weitestgehend Terra incognita. Ich weiß sträflich wenig über Geschichte und Kultur dieses an Geschichte und Kultur ja so reichen Landes. Umso dankbarer bin ich für die Einblicke, die Stephan Thomes großartiger Roman dem Leser gewährt. „Gott der Barbaren“ spielt Mitte des 19.Jahrhunderts. Die Qing-Dynastie wankt;  Europäer, vor allem Engländer haben sich in den Hafenstädten angesiedelt; der Opiumhandel blüht; Missionare strömen aus auf Seelenfang. Kulturen prallen aufeinander.
„Glaube und Macht“ weiterlesen